Ende des 19. Jahrhunderts hat die Destillation in Fougerolles dank der Kirschen stark zugenommen... aber nicht nur durch sie! Dass Absinth viel zur Entwicklung der Stadt beigetragen hat, ist weniger bekannt.
Damals gab es in Fougerolles viele Brennereien, die auf die Destillation von Kirschen und anderen Steinobstarten spezialisiert waren. Das Dorf erlebte ein starkes Wachstum, es entwickelten sich Brennereien und Nebengewerbe (Küferei, Herstellung von Korbflaschen,...) und dank der Eisenbahn wurde Fougerolles an ganz Frankreich angebunden.
Aber leider hatte der Absinth viele Feinde. Diese warfen ihm vor, geisteskrank zu machen, und erhielten 1915 sein Verbot.
Dabei erlebte der Absinth zu jener Zeit gerade einen durchschlagenden Erfolg. Ursprünglich einer Pariser Kunstelite vorbehalten, war die grüne Fee bald allgemein verbreitet. Sie wurde immer populärer. Sogar Frauen konsumierten sie in Cafés und das will etwas heißen!
Die Nachfrage war so groß, dass die Brennereien von Fougerolles begannen, Absinth herzustellen, darunter insbesondere die Brennerei von Abel Bresson, die auf diesem Markt schnell die Führung übernahm. Die Brennerei Paul Devoille produzierte ihn bis 1915. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erzeugten die Brennereien von Fougerolles 16 % des in Frankreich konsumierten Absinths. Das ist beachtlich.